Oktober 2025

Themen

  • Philippinen
  • Christina Röckl
  • Glückssache Lesungen
  • Tahsim Durgun
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Vorherige Ausgabe September 2025

Inhalte dieser Ausgabe

Magie trifft auf brutale Wirklichkeit

Wer der philippinischen Autorin Irene Sarmiento begegnet, spürt sehr bald ihre Offenheit und Wärme, ihr ehrliches Interesse am Austausch mit dem Gegenüber. Das gilt nicht nur für Begegnungen in kleinem Kreis, sondern auch für Veranstaltungen vor großem Publikum. Im Rahmen des diesjährigen White Ravens Festivals der Internationalen Jugendbibliothek München war die in Manila geborene Autorin mit ihrem Buch Stray Cats auf Lesereise. (Foto: Beate Schäfer)

Gurkengesichter mit Tiefgang

Wenn man mit seiner Hochschul-Abschlussarbeit Und dann platzt der Kopf gleich den Deutschen Jugendliteraturpreis gewinnt, liegt die Latte hoch. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem andere Studierende gerade mal anfangen, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Gedanken macht sich die in Leipzig lebende, aber aus dem Vogtland stammende Christina Röckl auch, aber sehr zielführend. (Foto: Masixole Ncevu Studio)

Einblicke in eine geheime Sammlung

Die Autorin Katja Frixe hat vor einiger Zeit begonnen, Lesungs-Glücksmomente zu sammeln. In ihrer Lesungstasche befinden sich immer Zettel, auf denen sie Schönes, Lustiges und Anrührendes notiert. Zu Hause überträgt sie das alles in ein Büchlein, in dem sie gerne blättert, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist. Ein bisschen wie Leo Lionnis Frederick, der mit Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern für graue Wintertage vorsorgt. Ein paar ihrer Highlights teilt sie in unserer Rubrik Glückssache Lesungen. (Foto: Christof Jakob)

Humor gegen Hass

Der Oldenburger Tahsim Durgun, Sohn kurdisch-yesidischer Einwanderer aus der Türkei, wurde bekannt mit humorvollen Videos auf TikTok und Instagram, in denen er Rechtsextreme aufs Korn nimmt und auf satirische Weise sein Leben in einer postmigrantischen Gesellschaft reflektiert. Sein kürzlich erschienener Roman Mama, bitte lern Deutsch wurde sofort zum Bestseller. Ein Gespräch über seine Mutter, subtilen Rassismus und wie es sich anfühlt, für Jugendliche ein Vorbild zu sein. (Foto: Mirza Odabasi)

Rubriken

  • KJL-Talk: „Sprache ist Macht“ – Tahsim Durgun über Humor gegen Hass Interview von Heike Nieder
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Schaurig-schöne Lektüren von Eva Maus
  • Glückssache Lesungen: Einblick in eine geheime Sammlung – Katja Frixe, Lesekünstlerin des Jahres 2025, verwahrt besondere Glücksmomente von Katja Frixe
  • Demokratie im Fokus: Eine Sache des Terminkalenders von Harald Parigger
  • Blogger-Kolumne: Die Macht der Bilder von Thomas Kirchner
  • Besonders im Hörbuch: Vom Bild zum Ton – Geschichten anders erzählt von Lothar Sand
  • IO-Spot: Leidenschaft allein zahlt keine Miete von Franziska Walther
  • Freie Mitarbeiter*innen dieser Ausgabe
  • Aktuelles: Auszeichnungen | Preise | Termine | Nachruf
  • Vorschau
  • Register
  • Impressum

Thema

  • Philippinen: Junges Buchland mit Trend zur Jugend von Bärbel Becker und Neni Sta. Romana Cruz
  • Magie trifft auf brutale Wirklichkeit – die philippinische Autorin Irene Sarmiento auf Lesereise von Beate Schäfer

Blickpunkt

  • Von Band zu Band neugierig bleiben und Neugierde wecken – 10 Jahre Bilderbande von Christine Paxmann
  • Ein Magazin, das jeden Euro/Franken/Złoty wert ist – unterhaltsames Empowerment für Mädchen aller Altersstufen von Christine Paxmann

Im Porträt

  • Ein Hoch auf die Gurkengesichter mit Tiefgang – der tiefgründige, pastose, heitere Kosmos der Christina Röckl von Christine Paxmann

Erlesen

  • PappBuch/BilderBuch
  • KinderBuch
  • JugendBuch
  • SachBuch
  • Comic/Graphic Novel

Esel des Monats

Candy Gourlay/Alexandra Rak: Wild Song. A. d. Engl., Rotfuchs 2025, 305 S., ab 14, € 19,90

Wildnis überall

Mit eine der begrüßenswerten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte ist, dass auch im Kinder- und Jugendbuch weniger über Marginalisierung und Diskriminierung geschrieben wird und stattdessen immer mehr von Angehörigen betroffener Menschengruppen selbst. In Wild Song nimmt uns die Philippinin Candy Gourlay, immer eng an historischen Fakten entlang, mit auf eine furchtbare Reise: vom philippinischen Bontok nach Louisiana, erst eingepfercht im Überseedampfer, dann in einem ungeheizten Viehwaggon, immer begleitet von johlenden Gaffern. Die Unterbringung in einem Kulissendorf, die dauernde Selbstzurschaustellung, bei der die Darbietungen stets dem Zuschauergeschmack angepasst werden, aber immer schön indigen aussehen müssen. Wie die Igorot, so die abschätzige Fremdbezeichnung, ausgebeutet werden, unentwegten Rassismen, Chauvinismen und Gewalt ausgesetzt sind. Das alles wäre nahezu unerträglich, hätte Candy Gourlay ihrer Protagonistin, die all das ihrer verstorbenen Mutter erzählt, nicht eine wunderbar lakonische und doch herzliche, so selbstbewusste wie sensible Stimme verliehen.

Rückschau September 2025