
Kafka, Katze und Kinderrechte
Einer der dichtesten Kinderromane des Frühjahrs kommt von Isabel Abedi. Mi
mittendrin heißt die neue Reihe der bekannten Autorin. Miranda, genannt Mi, lebt in einem Vier-Generationenhaus mit Uroma Urmel, zwei Omas, ihrer Mutter und ihrer Schwester Nika. Alles beginnt an einem echt doofen Tag. Nicht nur, dass man ihr unterstellt, Mi würde lügen, nein, bei der Schulprojektwoche zum Thema Kinderrechte wird sie auch noch zwei Kindern zugeteilt, die sie sich nicht freiwillig ausgesucht hätte. Und dann sorgt ein plötzlicher Regenguss dafür, dass sie sich verirrt, zu Kafka, dem Kaffee- und Kakaoladen von Ernst Knopf. Der freundliche alte Mann schenkt ihr einen alten Sack, aus dem zu Hause eine Katze krabbelt: Kafkatz, ihr neuer Lügendetektor auf vier Pfoten. Mi und ihre Klassenkameradinnen beschließen, im Rahmen ihres Schulprojekts Interviews zu führen. Dieser Twist erlaubt es der Autorin, weitere Themen zu integrieren. Im Roman geht es nicht nur um Lügen und Geheimnisse, sondern auch um Diversität, um Kinderalltag in früheren Zeiten und in einem anderen Land, dem Iran, und um einen Jungen aus wohlhabendem Haus mit einer alkoholkranken Mutter. Vor allem aber geht es Isabel Abedi darum, Kindern zu zeigen, welche Rechte sie haben. von Birgit Franz