Juli 2022

Themen

  • Kurzgeschichten
  • Kinderlyrik
  • Biografisches
  • Cybermobbing
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Inhalte dieser Ausgabe

Kurzgeschichten

Geschichten für Kinder blicken auf eine lange Tradition zurück und dennoch werden sie kaum wahrgenommen. Das ist schade, denn gerade diese eignen sich zum Vorlesen, bieten eine Anschlusskommunikation an und können für Kinder, die noch nicht den Mut haben, einen ganzen Kinderroman zu lesen, ein Tor in die literarische Welt sein. Daher sollte man die Geschichten, die „Kürzestgeschichten“ oder „Mini-Geschichten“, die sich insbesondere in Anthologien zu Jahreszeiten finden, ernst nehmen. (Abb.: „Wunderbare Familienzeit“ hrsg. v. Nina Strugholz, illustr. v. Mareike Ammersken, Magellan)

Lyrik für Kinder …

… ist vielfältig, voller Überraschungen, und ein Blick in die Verlagsprogramme zeigt: Es wird gedichtet. Dennoch fristet die Kinderlyrik im Vergleich zu anderen Sparten nach wie vor ein Schattendasein. Dabei ist Lyrik nicht nur schön sowie voller Rhythmus, sondern auch für die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit entscheidend. Phonologische Bewusstheit wird in der Forschung als eine der wichtigsten Vorläufertätigkeiten im Schreib- und Leselernprozess betrachtet und meint vereinfacht, nicht nur die Inhalte zu erfassen, sondern auch die sprachlichen Einheiten wie Laute und einzelne Wörter zu erkennen. (Abb.: „Das große Buch der Tiergedichte und Lieder“ v. Britta Teckentrup, arsEdition)

Cybermobbing

Studien verdeutlichen eine zunehmende Virulenz dieses Problems, das angegangen werden muss. Cybermobbing stellt eine große gesellschaftliche Herausforderung dar. Es kann als Steigerungsform von Mobbing betrachtet werden. Gerüchte verbreiten sich im Internet schneller und hochgeladene Bilder können nicht ohne Weiteres entfernt werden. Das Opfer wird in seiner Freizeit und Privatsphäre heimgesucht, weil es ständig erreichbar ist und sich dieser Gewaltform schwerer entziehen kann. (Abb.: „Social Media – Cybermobbing – Deine Daten im Web“ v. Manfred Theisen u. Ole Häntzschel, Loewe)

Künstler*in des Monats

Karsten Teich, Jahrgang 1967, studierte freie Kunst an der HdK in Kassel. Anschließend arbeitete er u. a. als Zeichner für Magazine und Tageszeitungen. 2001 illustrierte er sein erstes Kinderbuch. Seither zeichnet und schreibt Karsten Teich fast ausschließlich für Kinder. Die Bücher vom „Cowboy Klaus“ kennt inzwischen jedes Kind. Das „pupsende Pony“ ist beim WDR sogar durch die „Sendung mit der Maus“ getrabt. 2014 erhielt Karsten Teich das Bilderbuch-Stipendium des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop. Seine Arbeit wurde u. a. mit dem Leipziger Lesekompass, dem White Raven und der Kröte der STUBE ausgezeichnet. Karsten Teich lebt und arbeitet in Berlin. (Foto: © privat)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Karsten Teich
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Vielfalt und Toleranz für alle von Eva Maus
  • Vorabdruck: Hanna von Kristin Varner
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7 | Termine
  • Register | Impressum | Vorschau

Thema

  • Nicht nur zum Vorlesen geeignet: (Kurz-)Geschichten für Kinder eröffnen literarische Welten von Jana Mikota
  • Von frechen Katzen und Planetenspatzen: Eine Einladung zum Flanieren mit Gedichten von Jana Mikota
  • Und … so geht’s von Christine Paxmann

Im Porträt

  • Mit Humor fürs Lesen begeistern. (Karsten Teich) von Margit Lesemann
  • Tierisch auf Achse – erster Lesegenuss mit Bauer Errfin (Interview mit Regina Wenig) von Bettina Heinzelmann

Extra

  • Cybermobbing – eine gesellschaftliche Herausforderung von Alexia Panagiotidis
  • Abgehängt?! Wer von wem? von Julia Süßbrich

Erlesen

  • BilderBuch
  • Comic
  • KinderBuch
  • JugendBuch
  • SachBuch

Esel des Monats

Josephine Mark: Trip mit Tropf. Kibitz 2022, 192 S., ab 12

„Zing, peng, pfeif!“

Kaninchen hat mit seinem Infusionsständer die Kugeln vom Jäger abgewehrt und so Wolf das Leben gerettet. Eher versehentlich, doch egal! Wolf kümmert sich jetzt um das kranke Tier. Das ist Wolfskodex und der ist heilig. Spröde und unverzagt holpert Wolf mit dem ängstlichen Kümmerling samt Rollständer und Pillenkoffer durchs Geäst auf der Suche nach einem gesitteten Plätzchen zur Hoppler-Regeneration. Und vollführt mit selbigem einen krassen, Fahrtwind-gepeitschten Roadtrip.
Gnadenlos gut komponiert, von unbekümmerter Rasanz und explosivem, kühnem Humor getragen ist der Comic Trip mit Tropf der Leipziger Künstlerin Josephine Mark. Wie in ihrem Comic-Debüt Murr (Zwerchfell 2021), einem schrägen Western, geht’s ums Eingemachte, um Leben und Sterben, aber auch um Freundschaft, Mut und Zuversicht, gespickt mit Genre-Zitaten und pointierten, witzigen, weitsichtigen Dialogen.
(…)
Was für eine ausbalancierte Kombination von Komik und Tragik! Beinahe nicht zu glauben, dass man von schwerer Krankheit und nahem Tod mit so bissig-humoristischer, bestärkender Sicht aufs Leben erzählen kann. Wie der Wolf im Motelbett mit Karnickel Casablanca guckend dem kahlen Tier ein Cape näht – eine unvergessliche Szene. Derer gibt’s in diesem Trip jede Menge. Alle sind perfekt, alle saugt man gierig in sich auf.

Ruth Rousselange

(mehr dazu im Eselsohr 07/22, S. 15)

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