Oktober 2022

Themen

  • Klassismus
  • Autismus in der KJL
  • Spiele für den Herbst
  • Verlage & Verleger
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Inhalte dieser Ausgabe

Klassismus

Klassismus ist im Vergleich zu breit diskutierten Kategorien wie gender, disability oder race noch unterrepräsentiert und „weniger cool“ (Hooks 2020, S. 7). Und auch in der Kinder- und Jugendliteraturkritik schreibt Elisabeth Eggenberger in einem Beitrag zum Bilderbuch über das „Schweigen der Bücher“. Im Laufe der Pandemie, und mit der Energiekrise rückt die Frage nach sozialer Ungleichheit immer mehr in den Fokus tagespolitischer Debatten. Denn von Armut sind Kinder betroffen, jedes vierte Kind wächst in sozioökonomisch schwachen Familien auf. (Abb.: „Baumschläfer“ v. Christian Duda, Beltz & Gelberg)

Autismus in der KJL

Beschäftigt man sich mit dem Thema Autismus in Büchern für Kinder und Jugendliche, zeigt sich schnell: Viele Bücher wurden von Autor:innen geschrieben, die privat auf der Suche nach geeigneten Titeln waren und nicht fündig wurden. Dadurch sind einige der Geschichten sehr persönlich. Wer sich mit dem Thema gar nicht auskennt, könnte meinen, so und nicht anders seien Autist:innen, doch Autismus hat viele Facetten. Einen generellen Protagonisten und Repräsentanten von Autismus schlechthin kann es nicht geben. (Abb.: „Das Mädchen, das in Bildern dachte“ v. Julia Finley Mosca u. Daniel Rieley, Kids in Balance)

Hotel fürs Lesen

Wenn Visionen auf ein konzeptgesteuertes Naturell stoßen, muss das keine schlechte Melange sein. Im Falle der Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Silke Seemann gehen die beiden Ideale auch noch einen flotten Dreier mit Ästhetik ein: 2021, also mitten im C-Jahr, eröffnete Seemann auf 1000 Meter Höhe, über dem Hallstätter Tal, ihr Lesehotel. Und man kann ohne zu übertreiben sagen: Dieser Ort ist magic! (Foto: © Christine Paxmann)

Künstler*in des Monats

Barbara Jung, geboren 1968, studierte an der Fachhochschule Mainz Kommunikationsdesign. Sie lebt mit ihrer Tochter und Hündin Tessa über den Dächern von Frankfurt am Main. Ihr kleines Atelier teilt sie sich mit ihrer Kollegin Sabine Kranz mitten im berühmt-berüchtigten Frankfurter Bahnhofsviertel. Sie arbeitet seit 2003 als freie Illustratorin für Kinder- und Jugenbuchverlage; ihre liebsten Geschichten handeln von besonderen Figuren mit schrägen Charakteren, schrullig-humorvoll oder ernst und tiefgründig. (Foto: © privat)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Barbara Jung
  • Besonders im Hörbuch: Kummer, Kiez, Karottenaufstrich von Lothar Sand
  • Spiele News: Spiele über Spiele von Tanja Liebmann-Décombe
  • 4 Jungen, 4 Bücher: So war das damals von Eva Maus
  • Messehighlight Frankfurt
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7 | Termine
  • Register | Impressum | Vorschau

Thema

  • „Das weniger coole Thema ist Klasse“ von Jana Mikota
  • Leben mit Armut von Jana Mikota
  • Mehr Sichtbarkeit – mehr Verständnis von Bianka Boyke
  • Aufklärung aus erster Hand von Bianka Boyke

Im Porträt

  • Mit Humor gegen das Angepasste – die Illustratorin Barbara Jung von Sylvia Mucke
  • Eine Bühne für zukünftige Preisträger von Christine Paxmann
  • Diversität und Naturschutz im Mittelpunkt – der Jupitermond Verlag von Bianka Boyke
  • Schätze pflücken mit Annejan Mieras von Alexia Panagiotidis

Extra

  • Monika Bilstein und Hildegard Gärtner von Hildegard Gärtner & Christine Paxmann
  • Das Literarische Jugendquartett München von Sylvia Mucke
  • Literatur für Groß und Klein – Literaturfest zum Dreizehnten! von Sylvia Mucke
  • Vision trifft View von Christine Paxmann

Erlesen

  • PappBuch
  • BilderBuch
  • KinderBuch
  • Comic
  • JugendBuch
  • SachBuch

Esel des Monats

Ulf Nilsson/Gitte Spee (Illu.)/Ole Könnecke (Übers.): Kommissar Gordon – Der allerletzte Fall. A. d. Schwed., Moritz 2022, 144 S., ab 7

Immer ein gutes Ende

Gordon ist nun endgültig Rentner und Buffy, die Maus, hat die Polizeistation im Wald als Kommissarin übernommen. Praktischerweise haben die beiden die Gefängniszelle, die sie sowieso nie brauchten, ausgeräumt und Gordons Bett hineingestellt. „So konnte er helfen, wenn es nötig war.“ Nun liegt er vor allem im Bett und nervt Buffy ein bisschen mit den Trollgeschichten, die er liest. Dabei gibt es doch gar keine Trolle!
(...) Auch dieser „allerletzte Fall“ ist in sich abgeschlossen, sodass man die vorhergehenden Bücher nicht kennen muss. (...) Das Problem diesmal sind merkwürdige nächtliche Geräusche, Randale um die Häuser und Wesen, die offenbar riesige Kräfte haben. Subtext der Geschichte: geschwätzige Skandalisierung und Panikmache gegen Vernunft, grummelige, einsame Sozialphobie gegen Teamwork und Voreingenommenheit gegen Offenheit und Interesse an Neuem. Denn wer kann sicher sein, dass es Trolle nicht gibt, nur weil er noch nie welche gesehen hat? Am Ende gibt es drei Erkenntnisse, die als Fazit gestempelt werden dürfen: „Alle denken unterschiedlich und darum muss man allen zuhören. – Fremde können mit guten Neuigkeiten kommen. – Es gibt immer ein gutes Ende … wenn man für alles offen ist.“ Ka-dunk!
(...) Da der schwedische Kinderbuchautor Ulf Nilsson im letzten Jahr gestorben ist, wird dies vermutlich tatsächlich der letzte Fall der beiden Waldpolizisten sein. Wie schade.

Karl-Heinz Behr

(mehr dazu im Eselsohr 10/2022, S. 24)

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