Juli 2021

Themen

  • Vorlesen
  • Kultur für alle?
  • Frühe Literacy
  • Leipzig liest extra
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Inhalte dieser Ausgabe

Praktische Vorleser

Kaum Platz im Kinderzimmer oder Koffer(raum), wenig Geld, keine Buchhandlung in der Nähe oder Berührungsängste vor Buchläden und Büchereien – alles keine Gründe, zu Hause oder unterwegs auf eine bunte Mischung Geschichten und Informationen zu verzichten. Wozu gibt es schließlich ganz dünne Büchlein für unter fünf Euro? Sie bieten Auswahl und haben viele Vorzüge, aber auch noch Luft nach oben beim Vorlesekomfort und der Tauglichkeit für Leseanfänger*innen. (Abb.: „Kannst du das lesen?“ v. Regina Kehn, Carlsen)

Sanft gegen den Strich

Es gibt die knallend bunt absurden Bilderbücher, die Lehr- und meist Tierreichen, die absolut überflüssigen, die eins zu eins die Wirklichkeit abbilden, ohne das Verrückte der Wirklichkeit einzufangen, die Abstrakten und kaum Kapierbaren. Und es gibt die sanft gegen den Strich gebürsteten Bilderbücher, die auf wundersame Weise mit Emotionen, mit Vor- und Nachzeitigkeit arbeiten und aus kleinen Schutzbefohlenen Helden fürs Leben machen. Wir präsentieren vier aus sechs Jahrzehnten. (Abb.: „Jeppe unterwegs“ v. Jutta Bauer, Kibitz)

Frühe Literacy

Die Entwicklung von Literacy-Fähigkeiten beginnt bereits in der frühen Kindheit, im Babyalter. Literacy steht für das Heranführen der Kinder an Literatur und Sprache im Vorschulalter. Dazu gehören Fähigkeiten im Umgang mit Büchern, das Bewusstsein über die Funktionen von Schrift, erste Erfahrungen von Buchstaben-Laut-Verbindungen, sprachliches Abstraktionsvermögen und Freude am Umgang mit Bild und Schrift. Welchen wichtigen Beitrag können (müssen) Kitas dabei leisten, um alle Kinder dort abzuholen, wo sie stehen?

Künstler*in des Monats

Judith Auer, geboren 199, wuchs in Kuchl bei Salzburg auf. Sie studierte in Wien an der Akademie der bildenden Künste, mit Stationen in Portugal und Italien. Sie ist begeisterte Kinderbuchillustratorin und -autorin sowie Lektorin für Illustration an der Kunstuniversität in Linz. Von ihrem Atelier aus beobachtet sie oft allerlei Vögel, die sich dort gerne in alten Obstb umen verstecken. Ihr erstes Bilderbuch „Ein Stück Käse“, in dem ebenfalls viele bunte Vögel vorkommen, erschien 2020 im Kunstanstifter Verlag. Es wurde für die Serafina 2020 nominiert und zählt zu den White Ravens 2020. Ihr zweites Werk „Pippa und das Wolkenei“ erschien 2021 im Verlag Nilpferd. (Foto: © Alexander Eder)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Judith Auer
  • Nachruf: Der Vater der „kleinen Raupe Nimmersatt“ ist gestorben von Daniela Filthaut
  • Blickpunkt: Unkonventionell und absolut pädagogisch wertvoll von Christine Paxmann
  • Leseförderung: Warum scheitern Erstleser*innen oft an „Erstlesebüchern“ von Erika Brinkmann und Hans Brügelmann
  • Lesevielfalt: Literacy in Kindertagesstätten von Dagmar Bergs-Winkels
  • Extra: Zurückgeblickt: Leipzig liest extra von Alexa Sprawe
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Bekanntes in neuem Gewand von Eva Maus
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7/Termine
  • Register, Impressum, Vorschau

Thema

  • Viel Lesestoff für wenig Geld und Stauraum von Julia Süßbrich
  • Lesekomfort mit vertrauten Figuren von Julia Süßbrich
  • „Vorlesen in Familien“ – Ein besonderes Projekt von Maren Bonacker

Im Porträt

  • Im Rhythmus der Natur – die Illustrationen Judith Auers von Sylvia Mucke
  • Kinder guten Willens – Johanna Spyri starb vor 100 Jahren von Roland Mörchen
  • Immer wieder Aufbruch ins Ungewisse (Iris Lemanczyk) von Renate Grubert
  • „Das Leben ist nicht schwarz-weiß, Menschen sind es genauso wenig“ (Alexandra Kui) von Tomas Unglaube

Erlesen

  • BilderBuch
  • KinderBuch
  • JugendBuch
  • SachBuch

Esel des Monats

Elisabeth Steinkellner/Michael Roher (Illu.):
Esther und Salomon. Tyrolia 2021, 336 S., ab 14

Flirrender Sommer

War Elisabeth Steinkellner lange Zeit ein Geheimtipp, so ist sie seit der Weigerung der Bischofskonferenz, ihr von der Jury ausgewähltes Buch Papierklavier (Eselsohr 10/20, S. 29) mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis auszuzeichnen, medial bekannt geworden. Im Frühjahr ist mit Esther und Salomon ein weiterer Roman der österreichischen Autorin und Lyrikerin erschienen. Und es wäre extrem schade, geriete er aufgrund des Fokus auf Papierklavier in den Schatten.
Esther und Salomon ist die Geschichte einer Sommer-Sonne-Strand-Liebe und doch so viel mehr. Sie wird in zwei Teilen aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonisten erzählt und illustriert. (…)
Selten tragen sich Leichtigkeit und Schwere gegenseitig so wunderbar wie in diesem Roman. In Sorgen über die familiären Situationen mischen sich Sehnsucht, Furchtlosigkeit, Lachen, Herzklopfen. Der Tag braucht Extrastunden und das Leben definiert sich nicht mehr in Gegensätzen, sondern ist schwarz und weiß, eng und weit, groß und klein – alles zugleich. Leise, leicht, poetisch schreibt Elisabeth Steinkellner über die erste Liebe, über Eltern, über Auseinander- und Zusammendriften. In Prosa, die wie Verse klingt, Gefühle in Sprache verwandelt, sodass sie im Leser selbst hochblubbern.
Birgit Franz

(mehr dazu im Eselsohr 07/2021, S. 27)

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