Mai 2023

Themen

  • Wider das Vergessen
  • Graphic Novels
  • Leseförderung für alle
  • Gartenfreuden von klein auf
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Inhalte dieser Ausgabe

Wider das Vergessen

Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme am 30. Januar 1933, der Abschaffung der Gewaltenteilung im Ermächtigungsgesetz vom 24. März, der Veröffentlichung der zwölf Thesen „Wider den undeutschen Geist“ am 12. April und als sich am 10. Mai 1933 Tausende Studierende, Schüler*innen treffen, um Bücher zu verbrennen, zeigt sich der Hass der Nationalsozialist:Innen offen. Begleitet wird die Aktion von jubelnden Menschen, die Werke der Weltliteratur verunglimpfen. Auch Kinder- und Jugendbücher landeten auf den Scheiterhaufen. Der 10. Mai 1933 sollte nicht nur für bibliophile Menschen ein wichtiges Datum sein, sondern für alle. (Abb.: „1933 Feuer!“ v. Ursula Flacke, Horlemann)

Echte Lesevielfalt

Der Handlungsbedarf bezüglich der Leseförderung von Kindernund Jugendlichen wird aufgrund (fehlender) Kompetenzen immer dringlicher. Um ihnen entgegenzuwirken, muss die Vermittlung von Sprach- und Lesekompetenz umfassender gestaltet werden: Sie muss vor der Schule ansetzen und die Entwicklungen aller Kinder und Jugendlichen begleiten. Dies beinhaltet Angebote ergänzend zu den klassischen Bildungsinstitutionen. Zudem müssen präventive Maßnahmen auch kurative Ansätze einschließen, die lesefernen und – schwachen Erwachsenen einen niederschwelligen Zugang zum Lesen ermöglichen. Wir stellen vor: UM lesen, das Projekt der Stadtbibliothek Dornbirn mit Fokus auf lesefern aufwachsende Kinder, Jugendliche und Erwachsene. (Foto: © Stadtbibliothek Dornbirn)

Ab in den Garten!

Das Gartenjahr beginnt mit gar nicht grauer Theorie in Form vielfältiger Bücher für kleinere und größere Leser*innen, die erste blühende Beete kreieren oder Gemüse anbauen wollen. Papp- und Bilderbücher wenden sich tatsächlich an allerjüngste Gärtner:Innen in spe. Andere Titel setzen Kreativschwerpunkte für Naturliebhaber oder führen größere Leser:Innen in die Tiefen von Pflanzenkunde ein, bis hin zu Gaumenfreuden dank Selbstangebautem. (Abb.: „Im Garten“ von Riz Reyes, Sara Boccaccini Meadows u. Andreas Jäger, arsEdition)

Künstler*in des Monats

Robert Nippoldt, geb. 1977, ist ein deutscher Zeichner und Buchkünstler, der durch diverse Buchveröffentlichungen über die 1920er Jahre sowie durch Zeichnungen für den New Yorker und das Time Magazine bekannt wurde. Er wurde weltweit mit über zwei Dutzend Preisen ausgezeichnet, u. a. vom Art Directors Club in New York oder mit dem International Design Award in Los Angeles. Seine Begeisterung für die 1920er Jahre lebt er auch auf der Bühne mit seinem Programm Ein rätselhafter Schimmer. (Foto: © Markus Hauschild)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Robert Nippoldt
  • Lesevielfalt: UM LESEN – Leseförderung für alle braucht einen Perspektivwechsel von Naemi Sander
  • Glückssache Lesungen Magische Momente – vom Zauber des Vorlesens von Monika Sattrasai
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Träume und Wünsche von Eva Maus
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7 | Termine
  • Register | Impressum | Vorschau

Thema

  • Zum Gedenken an die Bücherverbrennungen 1933 von Jana Mikota
  • „Die Kultur auf dem Scheiterhaufen“ von Jana Mikota
  • Dem Bösen widerstehen von Tomas Unglaube
  • Häuser haben eine Geschichte von Ruth Rousselange
  • Wider das Vergessen von Christine Paxmann

Im Porträt

-„Jack of all Trades, Master of none all” (Robert Nippoldt) von Sylvia Mucke

  • Kochen und Klimakrimi für Kinder (Jamie Oliver) von Christine Paxmann
  • Wo Historie auf Hasen trifft (Coppenrath Verlag) von Christine Paxmann

Blickpunkt

  • Comics, behördlich verordnet von Johannes Rüster
  • Her mit Spaten, Harke, Sonnenhut! von Mirjam Dauber

Erlesen

  • BilderBuch
  • Graphic Novel
  • KinderBuch
  • SachBuch

Esel des Monats

Michael Escoffier/Matthieu Maudet (Illu.)/
Bettina Bach (Übers.): Palomino.
A. d. Frz., Mixtvision 2023, 24 S., ab 3
Bd. 2: Nicht so wild, Palomino

Ich will …

Palomino ist ein Ponykind und hat einen Wunsch: ein eigenes Mädchen! Bevor es politisch unkorrekt werden könnte, schafft Michael Escoffier mit ein paar gezielten Sätzen und schnörkellosen Illustrationen eine Familienkonstellation, wie sie überall auf der Welt vorkommt: Kind wünscht sich was, verspricht dafür das Blaue vom Himmel herunter, aber die Eltern bleiben stur. Herrlich, die altbekannte Behauptung: „Alle meine Freundinnen haben eines!“ Bei näherem Hinsehen hat Palomino genau eine Freundin, aber die zeigt Palomino, wo sie „ihr“ Mädchen gefunden hat.
(...)
Der Plot so schlicht wie ergreifend, die Illustrationen ohne Schnörkel, die wenigen Textzeilen ersetzen einen seitenstarken Schmöker, so treffsicher sind sie, so zitatstark. Beim Heimritt (...) ist der Rausschmeißer-Dialog voller Pointen: „Palomino, Nein heißt Nein!“ „Palomino, Klappe!“, „Wenn ich die Klappe halte, darf sie dann bleiben?“
Dass man nach Palomino süchtig werden kann, wird durch Band zwei der comichaften Bilderbuchserie Nicht so wild, Palomino zumindest für den Augenblick befriedigt, wobei man den Reflex, „Mehr, mehr!“ zu rufen, kaum zügeln kann.
(...)
Christine Paxmann

(mehr dazu im Eselsohr 05/2023, S. 14)

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