Januar 2022

Themen

  • Weltall, Erde, Mensch
  • Unsichtbare Gefährten
  • Grenzen des Sagbaren?
  • Sachbuch/Bilderbuch
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Inhalte dieser Ausgabe

Weltall, Erde, Mensch

Menschen greifen aus verschiedenen Gründen nach Sachbüchern: dauerhaftes Interesse an bestimmten Inhalten, aktueller Informationsbedarf, Offenheit für ganz viele Themen, grundsätzliche Freude an Sachbüchern oder weil sie sie zufällig geschenkt oder gezielt „verordnet“ bekommen. Dementsprechend unterschiedlich sind die Voraussetzungen, unter denen sie die Bücher in Angriff nehmen, zum Beispiel auch die thematische Vorbildung und die Lesesituation. Wir stellen aktuelle Reihen und Einzeltitel vor. (Abb.: „Die Erde“ v. Kratzenberg/Blendinger, Tessloff 2021, ab 8)

Unsichtbare Gefährten

Imaginäre Gefährten nennt die Psychologie jene Fantasiewesen, die sich Kinder vorzugsweise zwischen 3 und 8 Jahren ausdenken. Ein Mittel, um ihre Realität zu bewältigen oder ihr zu entfliehen – in der Wissenschaft erst jüngst erforscht, im Kinderbuch aber längst gängiges Motiv. Sie sind Freunde, Helfer und Beschützer (Abb.: „Kevin“ v. Rob Biddulph, Diogenes)

„Cancel Literature“?

Im Seminar „Cancel Literature“ des Arbeitskreis Jugendliteratur (AKJ) Ende November ging es um „Alte und neue Grenzen des Darstellbaren“ in der Kinder- und Jugendliteratur. Die Themenvielfalt spiegelte den aktuellen öffentlichen Diskurs: Rassismus, Sexismus, Klassismus, aktuelle Fassetten von Zensur. Die Referent*innen kamen aus nahezu allen Bereichen unserer Branche: Literaturwissenschaft, Bibliothekswissenschaft, Verlagswesen, Pädagogik und Journalismus. (Foto: © Sylvia Mucke)

Künstler*in des Monats

Arinda Craciun ist in Brasov, Rumänien, geboren und lebt seit 2010 in Berlin. Sie hat Illustration in Berlin sowie Germanistik und Slawistik in Köln studiert und zeichnet in verschiedenen Monotypie-Techniken für Verlage, Magazine und Institutionen wie Brigitte Woman, Süddeutsche Zeitung, taz, Susanna Rieder Verlag, Museum Europäischer Kulturen, Heinrich-Böll-Stiftung, TU Berlin u. v. m. 2021 war sie für „Hunde im Futur“ für den Serafina Preis für Illustration nominiert. (Foto: © privat)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Arinda Craciun
  • Meinung: Von wegen „Cancel Literature“! Von blinden Flecken und Dominanzkultur von Sylvia Mucke
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Nicht menschlich, aber ziemlich cool von Eva Maus
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7 | Termine
  • Register | Impressum | Vorschau

Thema

  • Bühne frei für besondere Sachbuch-Reihen von Renate Grubert
  • Sachbücher für Gelehrte ab 8 Jahren von Julia Süßbrich
  • Filmreife Kreaturen von Renate Grubert

Im Porträt

  • Zeichnerin zwischen Imperfekt und Futur – Arinda Craciun von Christine Paxmann
  • „Hat man eine Schreibmaschine, muss man drauf schreiben“ von Roland Mörchen
  • Leichtfüßig mit Tiefgang (oder: Endlich ein Hörbuch mit Esel im ESELSOHR) von Lothar Sand

Blickpunkt

  • Sichtbar und unsichtbar – Freunde, Gefährten, Beschützer … von Ruth Rousselange
  • Alter Ende neu im Bilde von Roland Mörchen

Erlesen

  • PappBuch
  • BilderBuch
  • KinderBuch
  • JugendBuch
  • Comic
  • SachBuch

Esel des Monats

Steven Appleby: Dragman. A. d. Engl. v. Ruth Keen, Schaltzeit 2021, 336 S., ab 17

Das geheime Leben des August Crimp

Trägt August Crimp Frauenkleider, kann er fliegen. Zufällig hat er das herausgefunden, damals als Teenager. Nicht nur ist er des Fliegens mächtig, er ist auch ein Superheld, allerdings wider Willen. Ohne ihn gäbe es Cherry Mingle nicht mehr. Als sie vom Hochhausdach fiel, hat er sie – Wuusch! – gerettet. Von da an war er Dragman. Drei Jahre ist das her, August will nie mehr Superheld sein. Er fühlt sich bloß als Transperson, die eben gerne Frauenkleider trägt, hat eine Familie gegründet und sich als braver Fast-Normalmensch etabliert. (…)
Was für einen fulminanten, extra voluminösen Comic hat der preisgekrönte Londoner Cartoonist und Comiczeichner Steven Appleby da mit Dragman herausgebracht! Ein verflixt guter Mix aus satirischer Superhelden-Dystopie, Kultur- und Gesellschaftskritik und autobiografisch unterfütterter Selbstfindungsgeschichte.
Appleby erzählt in vielen Vor- und Rücksprüngen. Etliche fein verflochtene Handlungsstränge machen Dragman sehr komplex, ein humoresker, melancholischer, atemberaubender, absurder Comic mit ordentlich Thrill, zudem höchst poetisch.
(…)
Perfekt fängt Appleby die absonderliche Atmosphäre eines bizarren London in einer unbestimmten Zeit ein, in der eine Firma selbst Menschenseelen kauft. Die Leute erträumen sich ein Leben in Saus und Braus, verlieren mit ihren Seelen aber die Lebenslust. (…)
Mit sarkastischem Humor erzählt Dragman auch von Gemeinheit, Diffamierung, Scheinheiligkeit und einer oberflächlichen, von Ausbeuter- und Gewinnlertum geprägten Gesellschaft.
(…)
Ruth Rousselange

(mehr dazu im Eselsohr 01/2022, S. 26)

Rückschau Dezember 2021
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