Januar 2021

Themen

  • Große & kleine Gefühle
  • Spaßgarantie Reime?
  • Special: Papp- und Bilderbuch
  • Queer geschrieben
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Inhalte dieser Ausgabe

Große & kleine Gefühle

Gefühle sind das, was uns im Leben am meisten prägt. Gute und schlechte, verdrängte seelische Verletzungen und körperliche, zentrale Gefühle und erlernte, überbordende und solche, die wir brauchen, um das Leben „gut“ zu meistern. Im Kindesalter kann der Gefühlshaushalt gut geleitet werden oder eben suboptimal. Sei es, weil jeder Mensch verschieden ist und interagiert oder weil etwas „von außen“ wirkt. Kinder nehmen alles ungefiltert auf. Und verarbeiten das Erlebte auf ihre Weise. Bücher können helfen zu begreifen, was in und um einen herum passiert. (Abb.: „Und trotdem hab ich dich immer lieb“ v. Heidemarie Brosche u. Jana Moskito, mvg)

Spaßgarantie Reime?

Wir freuen uns und wissen klar: Reimen, das ist wunderbar! / Und Reime auch noch vorzulesen, ist immer schon sehr schön gewesen! / Doch manchmal reimt’s zwar hinten sich, doch vorne stolpert’s fürchterlich! / Denn Rhythmus, Metrik, Zeilenlänge treiben Texter in die Enge. / Drum müssen wir uns hier nun fragen: Was geht da vor in den Verlagen?! – Ein Plädoyer an die Verlage, doch bitte gerade bei gereimten Bilderbüchern genauer hinzusehen!
(Ein echtes Musterbeispiel gelungener Reimkunst ist jedoch z.B. „Wer besser spinnt, gewinnt“ v. Iris Schürmann-Mock, Knesebeck – siehe Abbildung)

Queer geschrieben

Noch vor wenigen Jahren waren Kinder- und Jugendbücher zu queeren Themen oder Figuren, die nicht hetero und cis sind, kaum zu finden. Streaming-Dienste machen es aber seit einigen Jahren vor und so langsam kommt es auch in der übrigen Medienlandschaft an: LGBTQ+ gehört selbstverständlich dazu. So kommen queere Themen und Figuren in einigen ganz unterschiedlichen Neuerscheinungen zum Tragen. („Queer Heroes“ v. Arabelle Sicardi u. Sarah Tanat-Jones, Prestel junior)

Künstler*in des Monats

Verena Hochleitner wurde 1969 in Wien geboren und studierte dort Grafik Design an der Universität für angewandte Kunst. Seit 2009 konzentriert sie sich auf das Illustrieren und Schreiben von Büchern, seit jüngerer Zeit auf das Bewegen ihrer Figuren (Stop-Motion-Animationsfilme). 2013 wurde sie mit dem Outstanding Artist Award für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Ihr Kinderbuch „Die 3 Räuberinnen“ (Tyrolia 2019) wurde in die Empfehlungsliste zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2020 aufgenommen und war für den Korbinian – Paul Maar-Preis für junge Talente 2020 nominiert. (Foto: © Bernadette Reiter)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Verena Hochleitner
  • Kommentar: Ist das mit der Reimerei Verlagen manchmal einerlei?! von Maren Bonacker
  • Extra: Alle Preise auf einmal: Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur verleiht Volkacher Taler, Großen Preis und Korbinian – Paul Maar-Preis von Christine Paxmann
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Von Frauen für Jungen von Eva Maus
  • Blickpunkt: Queer gelesen von Eva Maus
  • Nachruf: Sebastian Lybeck – der Autor von „Latte Igel“ ist tot
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Register, Impressum, Vorschau

Thema

  • So fühlt sich das also an: Bücher über Emotionen für Kindergartenkinder von Helene Kilb
  • Voller Gefühle von Christine Paxmann
  • Bilderbücher mit Klappelementen von Adrian Kilb
  • John Hares „Ausflug zum Mond“ erobert Kinderherzen von Nele Schäfer

Im Porträt

  • Bewusst divers und feministisch – spielerische Vielfalt in den Illustrationen Verena Hochleitners von Ruth Rousselange

Leseförderung

  • Kommunal stark machen für Leseförderung in Kitas von Maren Bonacker
  • Vorlesen: Selbstverständlich ein Vergnügen? von Julia Süßbrich

Erlesen

  • Bilderbuch
  • Kinderbuch
  • Jugendbuch
  • Sachbuch

Esel des Monats

Antje Damm: Füchslein in der Kiste
Moritz 2020, 32 S., ab 5

Über das Leben und den Tod

Was macht dieser Fuchs mit seiner komischen Kiste auf der Lichtung? Die Kaninchen wundern sich, Angst haben sie auch. Ein Fuchs bedeutet ja nichts Gutes. Aber dieser Fuchs ist anders, er will sie gar nicht fressen, er mag Tomatensuppe viel lieber. Welch’ Wunder, wenn man keine Zähne mehr hat! Und was er suchte, hat er schon gefunden.
Antje Damms Füchslein in der Kiste ist ein ausdrucksstarkes Bilderbuch über das Leben und den Tod, der unvermeidlich ist und mit dem man sich abfinden muss, über Freundschaft, Zusammensein und Loslassenkönnen. (…)
Der alte, müde Fuchs freundet sich mit den neugierigen Kaninchen an und blüht durch diese Freundschaft noch einmal auf. Er erzählt ihnen Geschichten von seiner Familie und von den Höhen und Tiefen seines Lebens, sie spielen zusammen, tanzen ums Lagerfeuer, lernen voneinander. (…)
Irgendwann sind alle Suppendosen leergegessen, jetzt ist auch klar, wozu der Fuchs die Kiste mitgebracht hat. Gegen diese letzte Müdigkeit mag er nicht ankommen. Er hat akzeptiert, dass er sterben wird, schon längst ist er zur Ruhe gekommen. Die Kaninchen sind traurig und müssen Abschied nehmen. Doch das Leben geht weiter. Irgendwie ist Fuchs auch nicht wirklich ganz weg. Und Tomatensuppe nie mehr einfach nur eine Suppe.
Ruth Rousselange

(mehr dazu im Eselsohr 01/2021, S. 14)

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